Digitalisierung von Negativen, Dias und Trockenplatten

Die Digitalisierung von Negativen, Dias und Trockenplatten beinhaltet eine Reihe von Schritten und Techniken zur Umwandlung analoger Bildformate in digitale Dateien. Im Folgenden möchte ich mein Vorgehen bei diesem Prozess etwas näher beschreiben.

Reinigung des Ausgangsmaterials

Aufgrund jahrelanger Lagerung können Staub, Fingerabdrücke und andere Verschmutzungen auftreten, die eine Reinigung erforderlich machen. Für eine Reinigung empfiehlt sich die Verwendung von Isopropanol, erhältlich in Apotheken, zusammen mit einem Mikrofasertuch. Bei leichteren Verschmutzungen ist ein Objektiv-Reinigungsset, das einen Reinigungspinsel, ein Mikrofasertuch und einen Blasebalg umfasst, besonders geeignet.

Auswahl der Digitalisierungsmethode

Flachbettscanner sind eine bewährte Methode zur Digitalisierung, doch der Einsatz von Kameras in Kombination mit einer Leuchtplatte kann schneller und effizienter sein. Diese Technik ermöglicht das Fotografieren von Dias und Negativen mit einem Makro-Objektiv und ist besonders vorteilhaft bei großen Bildmengen. Aufgrund des hohen Zeitaufwands bei der Nutzung eines Flachbettscanners bevorzuge ich persönlich die Digitalisierung mithilfe einer Kamera und Leuchtplatte.

Mein Setup zur Digitalisierung umfasst folgende Komponenten und Gerätschaften

Kamera

Sony Alpha 7 III (ILCE-7M3)

Fernauslöser

Makro-Zwischenringe

Meike MK-S-AF3A (wird bei manchen Formaten benötigt)

Leuchtplatte

Kaiser LED-Leuchtplatte (slimlite plano 22×16 cm)

Haltevorrichtung

Kaiser FilmCopy Vario mit diversen Formatmasken und Glaseinlagen. Für größere Formate, wie beispielsweise Trockenplatten, habe ich aus dickem Fotokarton individuelle Formatmasken angefertigt.

Anmerkung: Vor der Anschaffung des Kaiser Reprostativs habe ich ein Dreibein-Stativ und später den Reprostativ V5 Bausatz von DOLD Mechatronik verwendet. Beide Methoden haben mich jedoch nicht zu 100% überzeugt.

Meine Kamera Settings

Blende

F8

Belichtungszeit

1/8s

ISO

100

Fokus

Manueller Fokus

Bildstabilisator

deaktivieren

Dateiformat

RAW

Anmerkung: Um ungewollte Lichteinschlüsse zu vermeiden, sollte der Raum sehr gut abgedunkelt sein.

Digitale Nachbearbeitung

Nach dem Scannen oder Fotografieren folgt oft eine Phase der digitalen Nachbearbeitung. Hier können Programme wie Lightroom und Photoshop eingesetzt werden, um Farb- und Belichtungskorrekturen vorzunehmen, das Bild auszurichten, Staub und Kratzer zu entfernen sowie gegebenenfalls das Bild in ein Positiv umzuwandeln. Für die Umwandlung sei die Erweiterung Negative Lab Pro von Nate Johnson empfohlen.

Weiterführende Artikel

Ein sehr gutes Nachschlagewerk ist der ausführliche Beitrag von Thomas Raatz auf analoge-fotografie.net, der mir anfangs sehr geholfen hat.